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Kirchenmusik

Die ersten dokumentierten Schritte der Kirchenmusik in der Martin-Luther-Kirche fanden 1959 statt: Eine gebrauchte Orgel der Fa. Holländer (Feuchtwangen) - sie stand vorher in der Johannisnotkirche - wurde auf der Empore aufgestellt und durch Kirchenmusikdirektor Hermann Schem eingeweiht. Unter Leitung von Kantor Rolf von Bassen (1961-1974 an der Martin-Luther-Kirche) wurden mit einem Musizierkreis und dem Mädchenchor des Mozartgymnasiums geistliche Abendmusiken überwiegend mit barocken Werken veranstaltet.

Am 5. Juni 1975 wurde der heute bestehende Martin-Luther-Chor von Annegret Pallasch gegründet, in den folgenden Jahren wurden mehrere Kantatengottesdienste mit Werken von Bach, Rosenmüller u. a. gestaltet.

Elfriede Höffgen hatte die Kantorenstelle von 1978 bis 1990 inne und führte, über die gottesdienstliche Musik hinaus, regelmäßig Konzerte mit Chor und Instrumenten auf. Auf dem Programm standen Passionsmusiken und Kantaten von Bach, Keiser, Buxtehude, Telemann, Händel u.a.. Manchmal gab es gemeinsame Projekte zusammen mit dem evangelischen Kirchenchor Rottendorf unter der Leitung ihres Mannes Wolfgang Höffgen. 1982 wurde dann die heutige Orgel von der Fa. Hoffmann (Ostheim/Rhön) eingebaut. Darüber hinaus begannen schon damals alljährliche Kammerkonzerte im Advent unter der Leitung von Dietrich Steinbauer.

Birgit Fuchs konzentrierte ihre genaue und kontinuierliche Chorarbeit in erster Linie auf die Gestaltung von Gottesdiensten und führte das Kantorenamt an der Martin-Luther-Kirche von 1990 bis 1993 mit Erfolg weiter.     
1993 wurde mir - ich suchte eigentlich nur eine Übungsorgel für mein Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik in Würzburg - das Kantorenamt angeboten. Nach dem Weggang von Birgit Fuchs lag die kirchenmusikalische Arbeit unter einem Interimskantor brach, es gab keine Konzerte mehr und der Chor drohte auseinanderzubrechen. Also gab ich meine Organistentätigkeit in Rödelsee und Fröhstockheim am Schwanberg auf und wurde ab 1. Januar 1994 als Kantor an der Martin-Luther-Kirche angestellt.

Beim Durchforsten des Notenbestandes fanden sich Notenmaterial und Programme von Telemanns Magnifikat, Keisers Markuspassion, Bachkantaten und anderen Werken aus der Zeit von Kantorin Elfriede Höffgen. An diese Zeit wollte ich anknüpfen und begann im Advent 1994 damit, kleinere Werke mit Chor und Orchester aufzuführen. So folgten 1995 die Markuspassion von Keiser und die Bachkantaten 61 "Nun komm, der Heiden Heiland" und 99 "Was Gott tut, das ist wohlgetan".

Ein Durchbruch in Sachen Choraufbau gelang durch projektbezogene Arbeit 1996: Zu Probenphase und Aufführung der Spatzenmesse von Mozart und Bachs Kantate 117 "Sei Lob und Ehr dem Höchsten Gut" wurden Sänger mittels Zeitung und Plakaten für eine überschaubare Zeit zum Mitsingen eingeladen und der Martin-Luther-Chor deutlich vergrößert. Mittlerweile hat sich dieser zur Aufführung von größeren Werken vom Kirchenchor zum Oratorienchor entwickelt - am dritten Advent 1997 konnte Bachs Weihnachtsoratorium I-III mit ca. 80 Sängern musiziert werden, der "Messias" von Händel erklang 1998 gar aus 90 Kehlen vor insgesamt über 850 Zuhörern in zwei Konzerten. Da der Zuwachs an Choristen auch von entfernten Orten und Gemeinden kommt, trägt der Chor durch seine Zusammensetzung in verstärktem Maße zur Außenwirkung der Martin-Luther-Gemeinde bei.

Inzwischen löst ein Projekt das andere ab und der harte Kern des Martin-Luther-Chores wächst kontinuierlich durch engagierte Leute, die jedes Werk mitsingen, wenn auch weit mehr Damen als Herren hinzukommen. Im Jubiläumsjahr 1999 stehen Bachs Markuspassion, das Weihnachtsoratorium I-III und IV-VI sowie Haydns "Schöpfung" und eine kleine Orgelsolomesse auf dem Programm.

Das vielfältige kirchenmusikalische Angebot, musikalische Gottesdienste mit Chor oder Solisten, Kammerkonzerte und Oratorien, wird seit 1997 jedes Jahr in einem Jahresprogramm bekannt gemacht.

Ein Ausblick: Viele Gemeindemitglieder, Choristen, Musiker, Kirchenvorsteher und - last, not least - unser neuer Pfarrer Niko Natzschka unterstützen diese positive Entwicklung, verbunden mit dem Wunsch der Weiterführung und richtigen Etablierung der Musica Sacra in der Martin-Luther-Kirche.

An dieser Stelle ist auch Platz, dem Kirchenvorstand und der Gemeinde für alle ideelle und materielle Unterstützung der Kirchenmusik Dank zu sagen.

Für die Zukunft stehen allerdings noch dringende Investitionen an: eine neue elektroakustische Anlage zur Übertragung von Sprache und Musik und ein verstellbares Chorpodest für Aufführungen in Gottesdienst und Konzert.

Möge auch anläßlich des 75jährigen Jubiläums von vielfältiger Kirchenmusik als festem Bestandteil des regen Gemeindelebens berichtet werden können.

Ich als Kantor habe jedenfalls große Freude, mich zum Lob Gottes und zur Erbauung von Gemeinde und Publikum zu engagieren.

Matthias Göttemann

Matthias Göttemann (rechts) mit Martin-Luther-Chor und -Orchster

(Foto: Heinz Jannasch)

 

Diese Seiten stammen aus der Festschrift zum 50-jährigen Kirchenjubiläum im Jahr 1999.
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